17 Gründe für eine ausbleibende Gewichtszunahme

Wie viele Magersüchtige in der Lage sind, ihr Gewicht mit nur ein paar hundert Kalorien zu halten und ein normales Leben zu führen, ist ein Rätsel für die Ärzteschaft, es widerspricht dem Kalorienmodell. Ein weiteres Mysterium ist die viel geringere als erwartete Gewichtszunahme bei stationären Behandlungen, eine Hypothese war eine "metabolische Barriere unbekannter Herkunft".

 

Infolgedessen war die wöchentliche Gewichtszunahme für die Wiederherstellung der Anorexie sehr niedrig gesetzt, trotzdem haben viele Behandlungszentren dieses Ziel nicht erreicht: 

Richtlinien für die stationäre Behandlung von Anorexia nervosa (AN) empfehlen eine Gewichtszunahme von 0,5–1,0 kg pro Woche vor. Die Daten wurden retrospektiv aus Krankenhausunterlagen für alle untergewichtigen Patienten gesammelt, die in eine spezialisierte Abteilung für Essstörungen aufgenommen wurden. Die mittlere wöchentliche Gewichtszunahme betrug in den ersten 11 Wochen 0,51 kg und von Woche 12 bis zur Entlassung 0,18 kg. Schlussfolgerung: Die wöchentliche Gewichtszunahme war niedriger als in den Richtlinien für eine stationäre AN-Behandlung empfohlen.“

 

Kürzlich hat das John Hopkins Treatment Center gezeigt, dass eine wöchentliche Gewichtszunahme von 1,8 kg möglich ist. Dies ist ihr Geheimnis:

Redgrave is confident that the program’s refeeding strategy will withstand the test of time. He cites 19th century British physician William Gull’s advice that doctors shouldn’t spend too much time asking patients what they want to eat. Just feed them,” Gull said. Patients have to eat to get better.

 

Ironischerweise hat Dr. Redgrave einen Artikel verfasst mit dem Titel: “Is the Term "Refeeding" Offensive?“ (“renourishing” oder “nutritional rehabilitation“ ist politisch korrekter. "Just feed them" scheint jedoch immer noch in Ordnung zu sein und Patienten zu bevormunden indem man individuelle Nahrungspräferenzen, die keinen Zusammenhang mit der ES haben ignoriert, auch.

Wenn es so einfach ist, "just feed them" (die Philosophie eines Geflügelzüchters), wie konnten die Experten das so lange übersehen haben?

Der Hauptgrund für die schlechte Gewichtszunahme in der Vergangenheit war die irrationale Angst der Mediziner vor Kalorien (trotz ihrer Besessenheit mit der Wiederherstellung des Gewichts, ich weiß, es klingt paradox), begleitet von unklugen Ernährungsentscheidungen, während die ursächlichen Konflikte vernachlässigt wurden. Ich stimme zu, dass kurzfristig Gewichtszunahme der wichtigste Teil der Recovery ist, aber dies funktioniert nicht gut, wenn die Grundursachen ignoriert werden und man einen extrem reduktionistischen Therapieansatz verwendet. Viele andere Faktoren sollten berücksichtigt werden:

 

1. Negative Emotionen

Experimente zeigen die schädlichen Auswirkungen negativer Frequenzen auf das Pflanzenwachstum und die Fruchterträge. Auch Menschen sind elektromagnetische Wesen. Magersüchtige haben eine negative Einstellung zur Gewichtszunahme, empfinden Essen nicht als Vergnügen und empfinden stationäre Therapien - freiwillig oder unfreiwillig - häufig als Folter. Das Behandlungspersonal ist häufig von ES-Patienten genervt und hat kein Einfühlungsvermögen. Laut einer Studie würde jeder dritte Therapeut lieber nicht mit ES-Patienten arbeiten, was eine schlechte Voraussetzung für einen Behandlungserfolg ist.

 

2. Dysbiose

Mehrere Studien haben gezeigt, dass anorektische Patienten eine dysbiotische Darmmikrobiota haben und dass das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle bei der Gewichtszunahme spielt. Eine verringerte Bakterienvielfalt ist auch mit Depressionen und anderen Begleit-erkrankungen verbunden. Eine probiotische Behandlung war noch nie Teil der Behandlung von Essstörungen.

3. Berührungsentzug

Berührungsentzug wirkt sich negativ auf die Psyche und das Nervensystem aus. Menschen mit Magersucht sind in der Regel ebenso berührungsdepriviert wie unterernährt. Viele Magersüchtige bewerten eine Berührung ihrer Haut als weniger angenehm als gesunde Menschen. (obwohl ich Magersüchtige getroffen habe, die auch sehr berührungsbedürftig waren). Essens- und Berührungsabneigungen müssen überwunden werden. Wir brauchen menschliche Berührung, genauso wie wir Nahrung brauchen. Säuglinge sterben ohne sie. Der menschlichen Berührung beraubt trägt wesentlich zu selbstzerstörerischen Gewohnheiten bei und zu viel oder zu wenig zu essen. Berührungsentzug schafft das Gefühl, von sich selbst entfremdet und von anderen Menschen isoliert zu sein. Berührungslosigkeit ist mit Depressionen, Angststörungen, geringem Selbstwertgefühl und Krankheit verbunden. empirische Befunde legen nahe, dass Berührungsentzug eine Rolle bei Körperschemastörungen spielen kann. Frühgeborene, die dreimal täglich eine Massage erhielten, nahmen 47% mehr Gewicht zu als Säuglinge, die nicht berührt wurden, während sie die gleiche Menge an Kalorien erhielten. Ihre Gewichtszunahme schien auf die Auswirkung des Kontakts auf ihren Stoffwechsel zurückzuführen zu sein. Institutionen sind sehr berührungsfeindlich. Wo ich behandelt wurde, gab es ein Berührungsverbot.

 

4. Mangel an Sonnenschein und frischer Luft

Aus "Sicherheitsgründen" werden Magersüchtige mit einem niedrigen BMI oft monatelang eingesperrt (oder sogar ans Bett gefesselt). Dies ist nicht nur sehr schädlich für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für die Gewichtszunahme. Sauerstoffmangel kann zu Gewichtsverlust führen (keine Gesichtsmasken tragen!)

 

5. Künstliche Ernährung

Während eine kontinuierliche Sondenernährung die Kalorienmenge maximiert, kann dies zu Komplikationen und Verdauungsstörungen führen. Synthetische Flüssignahrung ist als Appetittöter bekannt und besser zur Gewichtsreduktion geeignet. Empirische Daten zeigen, dass es in keiner Weise für die Gewichtszunahme von Vorteil ist, sondern mit einer Vielzahl von Gesundheitsrisiken verbunden ist. Künstliche Ernährung kann abhängig machen und einen Rückfall wahrscheinlicher machen. Sie verhindert das Erlernen gesunder Essgewohnheiten und ein Erlangen eines Körpergefühls.

 

6. Geschmackloses Essen

Unappetitliches Krankenhausessen ist kein Anreiz, mehr zu essen. Von ES-Patienten wird erwartet, dass sie jedes angebotene Essen dankbar annehmen (und genießen!) Und nicht wählerisch sind. Die Belastungstherapie beinhaltet das Essen von Lebensmitteln, die man als ekelhaft empfinden. Auch Lebensmittel von schlechter Qualität (reife Früchte waren selten) spielen eine Rolle.

 

7. Kalorienbeschränkung (und fettarme Ernährung)

Patienten werden nicht ermutigt, auf ihren eigenen Körper zu hören. Jahrzehntelang wurden ES-Patienten davon abgehalten, ihrem „extremen Hunger nach Essen“ nachzugeben, wann und soviel zu essen, wie sie möchten. Ich bin ein Verfechter einer schnellen Gewichtszunahme. Ich habe einmal in drei Wochen 9 kg Körpersubstanz zugenommen, weniger wäre gesundheitsschädlich gewesen.

 

Bisher war "start low go slow" die klinische Sichtweise“, sagt Guarda, leitende Autorin der Studie. „Aber zu welchem Preis? Wenn ein Patient 50 Pfund zunehmen muss, aber im Krankenhaus nur 10 Pfund zunimmt, ist das Ergebnis nur eine vorübergehende Verbesserung.“ Darüber hinaus zeigen neuere Studien zu traditionellen Protokollen, dass PatientInnen in den ersten Wochen im Krankenhaus tatsächlich abnehmen können… “ Sie geben offen zu, dass unzählige Patienten in der Therapie verhungert sind, weil Ärzte ihre Kalorienaufnahme unnötig reduziert oder eingeschränkt haben. Ich frage mich, ob diese Angst vor zu vielen Kalorien (sowie die Fettphobie) auf ihre Patienten übertragen wurde. (5-10kcal/kg bedeutet nur 200-400 kcal für eine 40 kg schwere Patientin!)

 

8. Zwang

Jede Art von Zwang, insbesondere wenn Patienten gezwungen werden, ihre Ideale durch den Tierprodukten zu kompromittieren und körperlichem Zwang (Fixierung, Zwangsernährung)ist sehr schädlich, führt zu trotzigem Verhalten und zerstört die therapeutische Allianz

9. Nährstoffmängel und hormonelle Ungleichgewichte

Von den 90 essentiellen Nährstoffen ist nur ein Bruchteil in Trinknahrung (siehe Zutatenliste, eine kleine Auswahl von Chemikalien, die sich als Nährstoffe tarnen) enthalten und auch Krankenhausessen ist nährstoffarm. Die meisten Mängel bleiben unentdeckt, einige können das Körpergewicht beeinflussen.

 

10. Parasiten

Wenn man untergewichtig und immungeschwächt ist, ist anfälliger für Parasitenbefall, der zu Gewichtsverlust und Nährstoffmangel führen kann.

 

11. Chemikalien

Der Kontakt mit toxischen Chemikalien (z. B. Lebensmittelzusatzstoffe), die in einer Krankenhausumgebung weit verbreitet sind, signalisiert dem Körper, mit dem Essen aufzuhören, und kann zu Appetitlosigkeit und Übelkeit führen.

 

12. EMF (Elektromagnetische Frequenzen)

Da „die Wissenschaft“ nicht um die Gefahren nicht-ionisierender Strahlung besorgt ist, verfügen Institutionen normalerweise über 24h WLAN und andere EMF-Quellen, die viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, einschließlich Übelkeit, Appetit und Gewichtsverlust.

 

13. Nebenwirkungen von Medikamenten

Arzneimittel können sowohl einen Appetitanstieg wie auch einen Appetitverlust verursachen. Antidepressiva können ES-Symptome verschlimmern. Im Allgemeinen wirken sich Medikamente negativ auf die Darmflora aus. Viele Medikamente verursachen Magen-Darm-Störungen.

 

14. Niedrige Magensäure

Tritt bei Essstörungen häufig auf, ich habe aber nie erlebt, dass ES-PatientInnen darauf untersucht wurden. Kann medikamentenbedingt sein oder andere Ursachen haben, beeinträchtigt die Verdauung und die Nährstoffaufnahme.

 

15. Erhöhte Thermogenese

Nachtschweiß kann vorkommen, der einen Energieverlust bedeutet.

 

16. Kognitive Verhaltenstherapie

Der Versuch, den Patienten die Gefahren des Hungerns und Erbrechens intellektuell verständlich zu machen, ist eher schädlich als hilfreich. Eine Ansatz ist, Bulimikern zu sagen, dass sie nur die Hälfte ihres Essens auskotzen. Oft wird mit Schock-Effekten gearbeitet. Mir wurde am Anfang gesagt, dass jeder zweite an Magersucht sterben wird.

FBT (Maudsley), das auf Psychotherapie verzichtet, weist weitaus höhere Erfolgsraten und weniger Rückfälle auf als stationäre Behandlungen.

 

17. Fehlende Sinnfrage
Philosophische Fragen werden in der Psychotherapie ausgespart. Es wird nicht geklärt, warum und wofür man Gewicht zunehmen und gesund werden sollte.


Dunning-Kruger-Effekt

Es gibt ein Phänomen namens "Dunning-Kruger-Effekt". Den Fachleuten fehlt die Fähigkeit zu reflektieren, warum so viele PatientInnen Rückfälle haben oder sterben. Sie sind immer noch davon überzeugt, dass Essgestörte mehr als alle andere psychiatrische Fälle professionelle Hilfe benötigen. Es ist eine Tragödie, dass jemand, der einen weißen Kittel trägt und einen akademischen Titel besitzt, mit jedem Unsinn davonkommt und niemals zur Verantwortung gezogen wird.

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Die Webseiten dieser beiden genialen Künstler: Politicalartfranzetta Vaccine Fraud (Youtube) www.vaccinefraud.com

 

Die Charité und die Verbrechen an den Patienten (Berliner Morgenpost)

Viele ihrer Kliniken und Institute wurden in den zwölf Jahren zwischen 1933 und 1945 zu Orten der NS-Rassen- und Vernichtungsmedizin. „Teile der Ärzteschaft und des pflegenden Personals folgten bereitwillig den Paradigmen des herrschenden Regimes“, stellte Charité-Chef Karl Max Einhäupl [...] fest. 

Impfversuche an Kindern in der Nervenklinik

Wieso sie offenbar ohne erkennbare Bedenken menschenverachtende oder zumindest ethisch fragwürdige Experimente und Zwangssterilisationen an Menschen durchführten. Darunter etwa der Leiter der Kinderklinik der Charité, Georg Bessau, der [Kleinkinder] für Tuberkulose-Impfversuche missbrauchte und ihnen so vor ihrem Tod noch unermessliche Schmerzen bereitete.

Das Gesetz, das nicht aufhebbar ist

NS-Unrecht konnte per definitionem nur an bestimmten Personengruppen begangen worden sein. So wurde der Begriff des “Verfolgten” für ein und allemal festgeschrieben. Zwangssterilisierte und Betroffene der “Euthanasie” wurden explizit aus dieser Definition ausgeschlossen.

So entschied das OLG Hamm sowohl gegen die Verwerfung des Gesetzes (“Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses”), da es nicht gegen “rechtsstaatliche Grundsätze” und das “Naturrecht” verstieße. In den 60er Jahren vertraten die Sachverständigen den Standpunkt, dass es sich bei dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses nicht um nationalsozialistisches Unrecht, sondern um eine von der deutschen Ärzteschaft mit großem Verantwortungsbewusstsein umgesetzte Maßnahme zum Wohle des deutschen Volkes gehandelt habe.  

Es dauerte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch mehr als 60 Jahre, bis Zwangssterilisierte offiziell rehabilitiert wurden, das Leid, das ihnen zugefügt wurde, wird aber entschädigungsrechtlich nicht als Folge systematischen staatlichen Unrechts anerkannt.  

 

Aufhebung des NS-Erbgesundheitsgesetzes gefordert (Tagesspiegel 13.07.2006)

Die Geisteskranken waren von vornherein als erste Opfer der geplanten Euthanasie-Aktion ausersehen.“ 
-Bert Honolka

Nachdem ich die Autorin dieser (etwas befremdlichen) Ernährungsleitlinien kontaktierte und ihr den Artikel "Die wahren Hintergründe von Essstörungen" zum Lesen gab, veranlasste sie, dass sie aus dem Internet genommen werden.

 

Ich hoffe, von Ärzteseite wird es noch eine gute Erklärung geben.

Download
Ernährungsleitlinien für Magersüchtige (Charité)
Diese Leitlinien hören sich wie eine Anleitung zum "Refeeding-Syndrom" an.
Anorexia Nervosa - Ernährungstherapeutis
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„In der Verhandlung offenbarte sich Pfannmüller als unbeirrter Anhänger des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Gedankens und machte kein Hehl aus seiner rassistischen Einstellung. Sein aktives Mitwirken an den Krankenmorden redete er klein. Das Gericht zeigte Verständnis. Die bürgerlichen Ehrenrechte und somit der Doktortitel blieben ihm erhalten, auch ein Berufsverbot wurde nicht erteilt. Trotz des milden Urteils ging Pfannmüller in die Berufung und erreichte am 15. März 1951 eine Herabsetzung der Strafe auf fünf Jahre. Seine Reststrafe musste Pfannmüller aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verbüßen.“

NS Dokuzentrum nchen

Für die Einrichtung der Hungerhäuser wurde er dagegen nicht bestraft, weil ihm das Gericht damals nicht nachweisen konnte, dass Menschen zu Tode kamen.“dewiki

 

Die Regierung war schon im Jahr 2005 so sehr um das Leben und die Gesundheit von vulnerablen (unheilbaren) Bevölkerungsgruppen besorgt, dass sie am liebsten alle Essgestörten und Demenz-kranken künstlich ernähren lassen wollte.

 

In welcher Hinsicht könnte man eine synthetische, fettarme Kost als eine "notwendige Ernährung" bezeichnen??

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"Dr. Hermann Pfannmüller hob ein Kleinkind an den Beinen aus dem Bett und erläuterte: »Bei diesem wird es noch zwei bis drei Tage dauern.« [...]

Die Aushungerungs-Methode bot, so interpretierte Schmidt, für die bürokratisch-korrekten Schreibtisch-Täter den Vorteil, im klassischen Sinne kein Mord zu sein. Selektierte starben nicht mehr an Gift oder Gas, sondern an Stoffwechsel-Intoxikationen und Hunger-tuberkulose. [...]

Dem Obermedizinalrat Pfannmüller bestätigte das Münchner Schwurgericht nach dem Kriege, im klassischen Sinne kein Mörder zu sein." 

DER SPIEGEL 49/1965 

Besonders gering war schließlich das Feingefühl, mit dem die Justiz in den Euthanasieprozessen die Opfer des industriell betriebenen Massenmordes klassifizierte. Das Landgericht Köln – um nur ein eklatantes Beispiel zu nennen – bezeichnete sie in seinem Urtel vom 24.10.1951 als "ausgebrannte Menschen", "unter der Tierstufe vegetierende Wesen" und "unter der Nullstufe stehende Menschen." 

Ingo Müller – Furchtbare Juristen

Es heißt immer, in der Natur werde »lebensunwertes Leben« von gesunden Tieren unbarmherzig ausgemerzt. Wie falsch diese Ansicht ist, bewiesen die Möweneltern. Denn je verkrüppelter ihre Kinder waren, desto liebevoller opferten sie sich für sie auf. Als all die gesunden Jungmöven der Kolonie schon längst flügge waren und ihre Eltern verlassen hatten, wurden die flugunfähigen Krüppel, die schon so groß wie ihre Eltern waren, immer noch gefüttert und gewärmt.“

 

Die Strafkammer [Hamburg 1949] ist nicht der Meinung, dass die Vernichtung geistig völlig Toter und >leerer Menschenhülsen< [...] absolut und a priori unmoralisch ist. Dem Altertum war die Beseitigung lebensunwerten Lebens eine völlige Selbstverständlichkeit. Man wird nicht behaupten können, dass die Ethik Platos und Senecas, die u. a. diese Ansicht vertreten haben, sittlich tiefer steht, als diejenige des Christentums.“       

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In etwa 15–25 Kinderbettchen lagen ebenso viele Kinder von ungefähr 1–5 Jahren. Pfannmüller explizierte in dieser Station besonders eingehend seine Ansichten. Folgende zusammenfassende Aussprüche dürfte ich mir ziemlich genau gemerkt haben, da sie entweder aus Zynismus oder Tölpelhaftigkeit erstaunlich offen waren. Diese Geschöpfe (gemeint waren besagte Kinder) stellen für mich als Nationalsozialisten nur eine Belastung unseres Volkskörpers dar. Wir töten (er kann auch gesagt haben ‚wir machen die Sache‘) nicht durch Gift, Injektionen usw., da würde die Auslandspresse und gewisse Herren in der Schweiz (gemeint war wohl das Rote Kreuz) nur neues Hetzmaterial haben. Nein, unsere Methode ist viel einfacher und natürlicher, wie sie sehen. Bei diesen Worten zog er unter Beihilfe einer mit der Arbeit in dieser Station scheinbar ständig betrauten Pflegerin ein Kind aus dem Bettchen. Während er das Kind wie einen toten Hasen herumzeigte, konstatierte er mit Kennermiene und zynischem Grinsen so etwas wie: Bei diesem z.B. wird es noch 2 – 3 Tage dauern. Den Anblick des fetten, grinsenden Mannes, in der fleischigen Hand das wimmernde Gerippe, umgeben von den anderen verhungernden Kindern kann ich nimmer vergessen. Weiterhin erklärt der Mörder dann, dass nicht plötzlicher Nahrungsentzug angewandt werden würde, sondern allmähliche Verringerung der Rationen.“

 

In den Prozessen und gegenüber Familienangehörigen bestritt Pfannmüller, der für über 3000 Todesfälle verantwortlich war, seine Beteiligung an den Euthanasieverbrechen. 

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Doch der Protest hatte nur vordergründig Erfolg: Getötet wurde nach wie vor, nur die Methoden änderten sich. Statt die Patienten in zentrale Anstalten zu deportieren und dort zu vergasen, wurden sie nun in den einzelnen Pflegeanstalten so lange gezielt vernachlässigt und mangelernährt, bis sie starben. Diese "dezentrale Euthanasie" hielten die Nationalsozialisten bis... [?]

Bereits im August 1942 begann Valentin Falthauser, Direktor der bayerischen Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee, in der Zweiganstalt Irsee mit der so genannten Hungerkost oder Entzugskost, unter den Mördern auch E-Kost genannt. Dabei handelte es sich um eine völlig fettlose Ernährung, die wesentlich nur aus abgekochtem Gemüse und Wasser bestand. Am 17. November fand auf Einladung des Ministerialdirektors im Bayerischen Innenministerium, Dr. Walter Schultze, eine Konferenz der bayerischen Anstaltsdirektoren statt. Dort referierte Falthauser die Anwendung fettloser Kost an arbeitsunfähige Kranke und „aussichtslose Fälle“. [...]

Diese Hungerkost machte die Patienten anfällig: Sie verhungerten nicht, sondern starben zuvor an Krankheiten, denen ihr geschwächter Körper keinen Widerstand mehr entgegensetzen konnte. Der Erlass ging auch an Hermann Pfannmüller, den Leiter der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar. Hier wurden zwei "Sonderkost-Häuser" eingerichtet, deren Bewohner hungern mussten. Ihre Tode sind gut dokumentiert: Die Ärzte fertigten detaillierte Gewichtslisten an; sie läsen sich wie Dokumentationen des Verbrechens, sagt Cranach.                                    Süddeutsche Zeitung 

 

 

 Leider ist Magersucht eine sehr schwere und nicht immer heilbare Krankheit. Nur ein Drittel der Betroffenen werden wieder gesund, ein weiteres Drittel hat zumindest Rückfälle und muss die Therapie immer wieder aufnehmen. Die besonders schwer Erkrankten kämpfen dauerhaft, und 20 Prozent aller Magersüchtigen verlieren diesen Kampf. Sie verhungern an ihrer krankhaften Selbstdisziplin.“ Die Zeit

 

 

Rund 350 000 bis 360 000 Menschen wurden seit 1933 auf der Grundlage des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwangssterilisiert; 5 000 bis 6 000 Frauen und ungefähr 600 Männer starben nach diesen Eingriffen. Zerstörte Lebensplanungen, Stigmatisierung und Ausgrenzung, die auch mit dem Jahr 1945 nicht zu Ende waren, waren die Folgen. 

 

Da in der Psychiatrie auch aus anderen Gründen gestorben wird, mußte Faulstich die Sterberegister fast aller deutschen Anstalten durchgehen, die Speisepläne untersuchen, um nach einzelnen Regionen und Orten differenziert herauszufinden, daß während des Zweiten Weltkriegs mehr als 100 000 "nutzlose Esser" vorsätzlich dem Hungertod preisgegeben wurden. 

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11.01.1961 Die Gesundheitsbehörde und die Ärztekammer Hamburgs sind nach Prüfung gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, daß keine rechtliche Möglichkeit und auch keine Veranlassung besteht, gegen die beteiligten Ärzte behördliche und berufsgerichtliche Maßnahmen einzuleiten.

 

Jeder zweite Arzt war Mitglied in Hitlers Partei (Tagesspiegel)

 Auch mein eigener Großvater war Arzt und SA-Mitglied. Bemerkenswert ist, dass auch er 1942/43 für unmündig erklärt wurde und in der gleichen Klinik wie ich Elektroschock-“Therapie“ (EKT) erhielt.

  

 

Das Paradoxon des Verhungert-Werdens und „Nicht-verhungernlassen-Dürfens“

 

Ein Leserbrief von Dr. med. Gerd Höfling
Ich besuche einen alten Freund, der seit zwei Jahren auf der Pflegestation eines Altersheimes "vegetiert". Diagnose: Alzheimer. Er sitzt im Sessel, erkennt mich nicht, gibt keinen Laut von sich, hört nicht und ist blind. Kein Lidschlag, wenn die Sonne in sein Auge fällt. Würde er nicht atmen, könnte er eine Mumie sein. Aus einer Flasche "Astronautenkost" fließt Saft durch einen Schlauch in seinen Leib. Drei Lungenentzündungen hat er durchgemacht. Auf Wunsch der Angehörigen hat der behandelnde Arzt nicht therapiert. Der Freund hat alle drei gut überstanden. Äußerung des Kollegen: "Er hat früher zu gesund gelebt." Die Angehörigen erzählen, der Freund hätte, als er noch Leben äußerte, sich die Schläuche herausgerissen. Offenbar wollte er nicht mehr leben. Jetzt kann er sich nicht mehr wehren. Auf die Frage, die künstliche Ernährung abzustellen, antwortet der Kollege: "Verhungern lassen dürfen wir ihn nicht." Wirklich?
"Verhungern" alte Leute, wenn sie sterben wollen oder müssen und immer weniger essen und immer weniger werden? Kann es nicht ein Abnehmen sowohl der cerebralen wie der somatischen Zell- und Organfunktionen sein bei oft intakter Herzfunktion? Wenn ein hinfälliger alter Mensch nicht mehr ißt, und er wird künstlich ernährt, ist das nicht genauso eine künstliche Lebensverlängerung wie eine künstliche Beatmung? Ich wünsche mir eine Diskussion über die Inappetenz der Sterbenden und die Quälerei des "Nicht-verhungernlassen-Dürfens". Gibt es keine Arbeit über das Nachlassen der Gewebsfunktionen der Sterbenden? Eine weitere Äußerung eines Juristen: "Selbst wenn Sie persönlich ein Schreiben aufsetzen, im nicht mehr ansprechbaren Zustand nicht künstlich ernährt zu werden, nützt Ihnen das nichts." Schöne Aussichten für uns alle!"